Deko im Aquarium ist mehr als nur ein ästhetisches Element. Die Dekoration in einem Aquarium, auch als Hardscape bezeichnet, spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung und beim Wohlbefinden der darin lebenden Fische und wirkt sich auf die Gesundheit des gesamten Ökosystems aus. Hier finden Sie Tipps für geeignete Dekorationselemente für artgerechte, ansprechend gestaltete Aquarien.
Inhaltsverzeichnis
Dekorative Gestaltung für die Ästhetik
Wer ein Aquarium einrichten möchte, sollte unbedingt vorher überlegen, welche Verstecke, Wurzeln und andere Deko sinnvoll sind. Wichtig ist dabei immer auch die Größe. Damit ist nicht nur gemeint, ob es sich um ein Nano-Aquarium oder um ein sehr großes Becken handelt. Planen Sie auch ein, dass Pflanzen, Bodengrund und Aquarientechnik ebenfalls Platz benötigen und dass die meisten Fische auch freien Schwimmraum benötigen. Es kommt nicht selten vor, dass Aquarien-Anfänger sich eine teure, große und wunderschöne Wurzel kaufen, aufwändig über längere Zeit wässern und dann merken: Sie ist eigentlich eine Nummer zu groß, stößt an der Scheibe an oder ragt oben aus dem Wassser.
Wenn die grundlegenden Bedürfnisse der Tiere erfüllt sind (mehr dazu im nächsten Abschnitt), kann man die Dekoration selbstverständlich auch als optisches Element nutzen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie man attraktive Aquarien mit Deko gestalten kann.
Die Dekoration verleiht Ihrem Aquarium einen persönlichen Touch und schafft eine ansprechende visuelle Umgebung. Sie kann den Stil des Aquariums bestimmen, sei es naturgetreu, minimalistisch, oder als üppige, grüne Oase mit besonders attraktiven Aquarienpflanzen.
Deko im Aquarium kann technische Ausrüstungsgegenstände verbergen
Sehr willkommen sind große Steine oder Wurzeln auch, um die Technik im Aquarium zu verstecken. So verschwinden Heizstab, Filter, CO2-Auslass oder der Messfühler vom Thermometer hinter der Dekoration und das Becken wirkt auf den Betrachter dadurch sehr viel natürlicher.
Aquascapes
Ein Sonderfall sind die Aquascapes, bei denen die ästhetischen Aspekte im Vordergrund stehen. Ein Aquascape sieht atemberaubend aus, wenn es gut gemacht ist. Dafür ist allerdings viel Know-How und intensive, regelmäßige Pflege nötig. Hier sollte man die Bedürfnisse der Bewohner dennoch nicht aus den Augen verlieren, auch wenn es sich mehr um eine Kunstform, als um klassische Aquaristik handelt.
Aquariendeko zum Schaffen artgerechter Lebensräume
Deko ist aber nicht nur etwas für das Auge, sondern soll vor allem den Tieren eine Umgebung bieten, in der sie sich wohlfühlen und in der sie ihren natürlichen Bedürfnissen nachkommen können.
Lebensräume nachbilden mit dekorativen Elementen
Der wichtigste Punkt bei der Deko ist, dass sie zu den Ansprüchen der Aquarienbewohner passt. Einige Fische benötigen viel freien Schwimmraum oder feine Sandflächen zum Gründeln. Andere mögen dicht verkrautete Becken mit zahlreichen Höhlen. Die Dekoration sollte immer auf diese Ansprüche ausgerichtet sein und den natürlichen Lebensraum annähernd versuchen nachzubilden.
Deko schafft Struktur im Aquarium
Dekorationen schaffen Strukturen. Das ist angenehm für das Auge, aber auch für viele Bewohner zwingend wichtig. Revierbildende Fische nutzen hohe Wurzeln, um ihren Bereich gegen Artgenossen abzugrenzen. Einige Tiere wie Krebse klettern gerne. Andere hingegen nutzen die Deko als Deckung und Schattenspender.
Versteckmöglichkeiten und Höhlen schaffen
Dekorationen dienen als Rückzugsorte für Fische, die Ruhe und Sicherheit benötigen. Zusätzlich bieten sie Versteckmöglichkeiten, die Stress reduzieren und territorialen Auseinandersetzungen vorbeugen können. Außerdem benötigen manche Arten Röhren oder Höhlen zum Ablaichen und für ihre Brutpflege.
Verschiedene Arten von Deko für das Aquarium
Bevor Sie die Deko für das Aquarium kaufen, sollten Sie also erst überlegen, was sich für die Bewohner, für Ihre eigenen ästhetischen Ansprüche und Dekorationsideen sowie für die Beckengröße eignet.
Steine
Es gibt zahlreiche Steine, die sich als Aquariendeko eignen, vom zerklüfteten Drachenstein bis zu porösem, rauem Lavagestein. Dabei sollten Sie aber daran denken, dass große Steine viel Gewicht mitbringen. Steine sollten nie direkt am Glasboden oder den Seitenwänden des Aquariums anliegen.
Vor allem in Aquarien mit weichem Wasser und / oder mit einer CO2-Düngung sollten Sie sich für Steinarten entscheiden, die das Wasser nicht aufhärten. Das heißt, dass sich Kalk aus kalkhaltigem Gestein herauslöst und die Wasserhärte erhöht.
Holz und Wurzeln
Holz und Wurzeln wirken nicht nur besonders natürlich. Einige Fische, beispielsweise die beliebten Antennenwelse, brauchen Holz sogar zwingend im Aquarium, da sie es zum Fressen abraspeln. Typischerweise werden im Aquarium Hölzer wie Moorkien, Mangrovenwurzeln oder Mopaniwurzeln eingesetzt. Mit Moos oder Aufsitzerpflanzen lassen sich die Hölzer besonders attraktiv gestalten.
Höhlen und Röhren
Röhren sind mehr als nur Deko. Sie dienen als Versteck und Laichplatz. Verschiedene erhältliche Durchmesser der Röhren sorgen dafür, dass sie sich für große Welse oder kleine Garnelen perfekt eignen.
Andere Tiere bevorzugen Höhlen, beispielsweise halbe Kokosnüsse mit Eingang, oder Tonhöhlen.
Naturmaterialien: Laub, Samen, Schalen, Erlenzapfen
In der Natur landen immer wieder Laub oder andere Pflanzenteile im Wasser. Einige Wassertiere wie Garnelen oder Krebse fressen Herbstlaub (zum Beispiel von Buchen oder Eichen) gerne oder nutzen es als Versteck. Zudem geben einige Laubarten wie Seemandelbaumblätter oder die beliebten Erlenzapfen Gerbstoffe ab, was sich positiv auf die Aquarienbewohner auswirken kann. Zugleich kann man solche Elemente auch als Deko verwenden und mit wenig Aufwand für einen natürlichen Look im Aquarium sorgen.
Welche Deko sollte man besser nicht kaufen?
Von billiger Plastikdeko und von Gegenständen, die nicht explizit für das Aquarium gedacht sind, sollte man besser absehen. Denn wenn Weichmacher oder Gifte enthalten sind oder Farben sich ablösen, leiden darunter die Tiere, was allein für dekorative Effekte nicht in Kauf genommen werden sollte.
Außerdem können Sie in einem unserer Artikel nachlesen, warum Sprudelsteine, die Luft durch das Wasser perlen lassen, als Deko in vielen Fällen eher unnötig sind oder sogar negative Auswirkungen haben können.
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