Wie oft Fische füttern? Die ideale Futterhäufigkeit und Futtermenge im Aquarium

Wie oft Fische füttern?

Wir haben uns schon damit beschäftigt, welches Fischfutter es gibt. Doch gerade Anfänger in der Aquaristik stellen sich oft die Frage: Wie oft Fische füttern?

Wir klären hier, welche Futterhäufigkeit und Futtermenge sich für die meisten Fische eignet und bei welchen Fischen das anders aussieht. Außerdem geben wir Tipps, wie eine optimale Fütterung dabei hilft, das ökologische Gleichgewicht im Aquarium zu unterstützen.

Wie oft Fische füttern? Das ist abhängig von Ihren Fischen!

Für die allermeisten Fische passt es gut, wenn man sie einmal täglich füttert. Ist damit also die Frage schon beantwortet? Ganz so einfach ist es nicht. Darum möchten wir Ihnen gerne einige Hintergrundinformationen zur Fütterungszeit und zur Futtermenge geben und auch dazu, welche Fische öfter oder seltener gefüttert werden müssen.

Welche Fische sollten Sie öfter oder seltener füttern?

  • Fische öfter füttern: Das ist vor allem bei Jungfischen wichtig. Sie benötigen mehrmals täglich ein sehr feines Aufzuchtfutter. Aber auch besonders aktive, flinke Fische oder Fische, die nur wenig auf einmal fressen, können öfter (dafür in kleineren Mengen) gefüttert werden. Auch in der Balz- oder Laichzeit oder um die Fortpflanzung anzuregen, kann man vorübergehend häufiger füttern.
  • Fische seltener füttern: Manche Fische bewegen sich kaum oder fressen große Mengen auf einmal (zum Beispiel größere Futtertiere im Falle einiger Raubfische). Hier füttert man manchmal nur jeden zweiten Tag. Im Zweifelsfall bitte vorher die Haltungsbedingungen genau in Erfahrung bringen. Einige Fische benötigen im Winter eine Temperaturabsenkung und fressen dann ebenfalls weniger oder ab einer bestimmten Temperatur gar nicht mehr (das gilt auch für Teichfische im Winter).

Brauchen Fische einen Fastentag?

Gesunde, wohlgenährte Fische profitieren oft von einem Fastentag pro Woche, denn auch in der Natur finden Fische nicht ständig Futter. So kann die Verdauung zur Ruhe kommen und eine Verfettung wird verhindert, was letztendlich das Leben verlängert. Aber bitte nicht bei Jungfischen, sehr aktiven Fischen oder wenn ein Fisch sowieso zu dünn aussieht!

Besonders nach der Fütterung von Lebendfutter oder Frostfutter (zum Beispiel weiße Mückenlarven, rote Mückenlarven, schwarze Mückenlarven) benötigen Fische immer auch ausreichend Zeit zur Verdauung.

Wie lange halten Fische es ohne Futter aus?

Die meisten gängigen Aquarienfische halten es bis zu einer Woche problemlos ohne Futter aus. Sind Sie länger im Urlaub, kann ein Futterautomat helfen. Allerdings sollten Sie dabei beachten:

  • Ist der Futterautomat falsch eingestellt oder funktioniert nicht, kann das fatal enden. Wir empfehlen, dass trotzdem hin und wieder jemand (der im Notfall auch weiß, was er tun muss) nach dem Rechten sieht.
  • Bitte vor dem Urlaub nicht extra viel Futter auf Vorrat ins Aquarium geben. Sonst kann sein, dass die Wasserqualität leidet.

Wann und wie sollte man Fische füttern?

Tagaktive Fische können Sie dann füttern, wenn es am besten in Ihren persönlichen Zeitplan passt und Sie Zeit haben, die Fische beim Fressen zu beobachten. Denn das ist auch eine gute Möglichkeit, zu checken, ob alle Tiere noch da sind und gesund wirken.

Nachtaktive oder dämmerungsaktive Fische füttert man am besten abends, kurz bevor das Licht ausgeht. In unserem Ratgeber zur Beleuchtungsdauer im Aquarium finden Sie Tipps, wie sich der Tag-Nacht-Rhythmus am besten gestalten lässt.

Wenn Sie immer zur gleichen Tageszeit füttern, hat das den Vorteil, dass die Fische oft sehr zahm werden und schon zur Fütterungszeit auf ihre Mahlzeit warten. Auch der Stoffwechsel der Tiere kann sich dann auf die regelmäßige Zeit einstellen. Allerdings ist die Frage, ob das nötig ist, denn in der Natur gibt es diese Regelmäßigkeit natürlich nicht.

Einige Tipps zur Methode der Fütterung und Futterwahl:

  • Wählen Sie das passende Futter, das sinkt oder schwebt. Je nachdem, ob Ihre Fische am Boden, in der Mitte oder von der Wasseroberfläche fressen.
  • Wählen Sie eine passende Größe der Futterpartikel, die die Fische gut bewältigen können.
  • Bei Fischen, die dem Futter gerne nachjagen, kann es hilfreich sein, wenn Sie das Futter in die Filterströmung geben.
  • Achten Sie auf Abwechslung und nutzen Sie am besten, wenn die Fische es annehmen, im Wechsel verschiedene Futtersorten inklusive Lebendfutter (oder Frostfutter). Achten Sie dabei darauf, ob Ihre Pfleglinge Allesfresser (Omnivoren, die meisten Fische) oder vielleicht reine Fleisch- oder reine Pflanzenfresser sind.

Wie viel Futter sollte man bei jeder Mahlzeit ins Aquarium geben?

Die richtige Menge an Futter bei jeder Mahlzeit ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihrer Fische. Es ist wichtig, sie weder zu überfüttern noch zu unterernähren.

Eine Faustregel besagt, dass Sie Ihren Fischen so viel Futter geben sollten, wie sie in zwei bis drei Minuten fressen können. Dies stellt sicher, dass sie genug Nahrung erhalten, ohne übersättigt zu werden und ohne dass Futterreste das Wasser im Aquarium zu belasten.

Das lässt sich aber nicht immer umsetzen. Manche Tiere fressen versteckt oder vorwiegend nachts. In dem Fall kann es sehr nützlich sein, sich Erfahrungswerte von erfahrenen Halter oder von Züchtern dieser Fischart zu holen, die Tipps zur optimalen Häufigkeit und Menge der Fütterung geben können.

Wie oft Fische füttern? Auch für die Stabilität der Wasserwerte wichtig!

Die Frage „wie oft Fische füttern“ betrifft natürlich in erster Linie die Fische, die möglichst artgerecht versorgt werden sollen. Aber auch die Wasserqualität kann leiden, wenn man zu viel füttert.

Futtermenge beeinflusst auch die Wasserwerte

Wer zu viel füttert, bringt übermäßig viele Nährstoffe in das Aquarium ein. Dadurch werden nicht nur die Fische überfüttert, sie produzieren dadurch auch mehr Ausscheidungen. Die Ausscheidungen der Fische und nicht gefressenes Futter führen dazu, dass Werte wie Nitrat und Phosphat schnell ansteigen.

Die Folge kann sein, dass Sie häufiger das Aquarium reinigen und Wasserwechsel machen müssen, aber auch, dass mehr Algen wachsen. Hier hilft auch der beste Wasseraufbereiter nichts, und auch Algenfresser bringen nichts, sondern nur die Behebung der Ursache, sprich: weniger und hochwertiger füttern.

Große Mengen Futter können durch den plötzlichen Nährstoffanstieg sogar dazu führen, dass das Aquarium umkippt. Das bedeutet, dass ein plötzliches Ungleichgewicht zu einem massiven Verlust der Wasserqualität führt, oft verbunden mit einem Sauerstoffmangel. Diese Situation kann zum Tod von Fischen und anderen im Aquarium lebenden Organismen führen.

Futterqualität ist ausschlaggebend

Nicht nur wie oft man Fische füttert und wie viel man füttert, auch die Futterqualität ist wichtig. Minderwertiges Fischfutter enthält viele Füllstoffe. Diese sind billig und daher verlockend für Hersteller, aber sie sind nicht gut verdaulich.

Dadurch steigt die Menge an Ausscheidungen der Fische, was wiederum zu mehr Keimen, mehr Algen und schlechten Wasserwerten führen kann. Meiden Sie Futter, das viel Getreide (z.B. Weizenmehl) sowie tierische und pflanzliche Nebenerzeugnisse enthält.

Wie können Sie erkennen, ob Ihre Fische hungrig sind oder genug gefüttert wurden?

Generell ist etwas zu wenig Futter für Fische gesünder, als zu viel Futter. Aber die Tiere sollen auf keinen Fall hungern müssen!

Unterernährte Tiere erkennt man an einem eingefallenen Bauch. Aber auch hier können wir Ihnen nur raten: Wenden Sie sich an erfahrene Züchter und Halter, wenn Sie nicht sicher sind. Diese haben für diese Fischart einen geübten Blick und können sofort sagen, ob die Tiere wohlgenährt aussehen. Ansprechpartner sind zum Beispiel Aquaristikvereine, aber auch Facebook-Gruppen.

Ein Anzeichen, dass die Fische hungrig sind, kann auch sein, dass sie sehr hektisch ständig „betteln“ und nach Futter suchen. Allerdings tun das einige ruhigere Fischarten nie, und andere tun das auch, wenn sie gerade kugelrund gefressen sind.

Was passiert, wenn Sie Ihre Fische zu oft oder zu wenig füttern?

Eine Überfütterung kann zu ernsthaften Problemen führen, wie einer schlechten Wasserqualität und einer erhöhten Belastung des Filtersystems. Dies wiederum kann zu Krankheiten und Stress bei Ihren Fischen führen.

Auch die Fische selber leiden, denn genau wie bei allen anderen Tieren (und Menschen eingeschlossen) sind Übergewicht und zu viel Nahrung immer schädlich.

Auf der anderen Seite kann eine Unterfütterung Mangelernährung verursachen und das Immunsystem Ihrer Fische schwächen. Vermeiden Sie häufige Fehler bei der Fischfütterung, indem Sie sich über die Bedürfnisse Ihrer spezifischen Fischart informieren.

Was tun, wenn zu viel Futter ins Aquarium gefallen ist?

Es kann vorkommen, dass zu viel Futter ins Aquarium gelangt. Vielleicht wollte ein Kind den Fischen etwas Gutes tun und ist übers Ziel hinausgeschossen oder der Deckel der Futterdose hat sich gelöst.

Wie oben beschrieben kann zu viel Futter dazu führen, dass das Aquarium umkippt. Deshalb sollten Sie jetzt schnell handeln:

  • Holen Sie mit einem feinen Kescher alles an Futter heraus, was Sie noch erreichen können
  • Alternativ können Sie auch mit einer Mulmglocke oder einem Schlauch das überschüssige Futter absaugen, wie beim Wasserwechsel
  • Hat sich ein Teil des Futters schon aufgelöst oder durch die Filterströmung im Becken verteilt, machen Sie in den nächsten Tagen täglich einen kleineren Wasserwechsel und halten Sie die Nitrit- und Nitratwerte gut im Auge
  • Füttern Sie für mindestens ein bis zwei Tage nicht

Fazit: Wie oft Fische füttern?

Die meisten Fische können Sie einmal täglich füttern. Achten Sie dabei auf eine moderate Futtermenge, eine gute Futterqualität und eine Fütterungsart, die zu den Ansprüchen Ihrer Fische optimal passt. Dadurch sorgen Sie für gesunde, fitte Fische, die lange leben.

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