Weiße Mückenlarven als Futter im Aquarium: ein Ratgeber

weiße mückenlarven

Weiße Mückenlarven sind Klassiker beim Lebendfutter und Frostfutter im Aquarium. Sie lassen sich gut aufbewahren, sind nährreich und eignen sich für viele Fischarten. Erfahren Sie hier mehr darüber, was weiße Mückenlarven sind, welche Vorteile und Nachteile sie haben und was man beim Verfüttern beachten sollte.

Von welcher Mücke stammen weiße Mückenlarven?

Weiße Mückenlarven sind die Larven von Büschelmücken, aus der Familie Chaoboridae. Die Büschelmücken sind zwar mit den Stechmücken verwandt, saugen jedoch kein Blut.

Die Larven werden in der Aquaristik als „weiße Mückenlarven“ gehandelt. Denn im Gegensatz zu allen anderen Mückenlarven sind sie komplett farblos, weshalb sie auch als Kristallmückenlarve, Glasstäbchenlarve oder Phantomlarve, auf Englisch auch als glass worms, bezeichnet werden.

Während rote Mückenlarven und auch die Larven der Stechmücken (schwarze Mückenlarven) sich vor allem von pflanzlichem Material und Detritus ernähren, leben die im Handel erhältlichen weißen Mückenlarven räuberisch. Sie erbeuten Kleinstlebewesen bis zur Größe von ausgewachsenen Wasserflöhen. Was das für die Aquaristik heißt, haben wir unten bei den Nachteilen der weißen Mückenlarven aufgeführt.

Weiße Mückenlarven als Futter in der Aquaristik

Weiße Mückenlarven sind fast überall erhältlich, wo es Fischfutter gibt. Neben den roten Mückenlarven und Artemia gehören sie zu den bekanntesten Futtersorten im Bereich von Lebendfutter und Frostfutter.

Frostfutter

Gefrorene Mückenlarven gibt es als „Schokotafel“, von der man Würfel abbrechen kann, oder in einer Blisterpackung mit Einzelportionen.

Zum Verfüttern sollten Sie den Würfel zunächst auftauen lassen und dann unter fließendem Wasser kurz durchspülen. Auch wenn weiße Mückenlarven aus eher sauberen Gewässern stammen und vor dem Einfrieren bereits durchgespült werden, gilt das Gleiche, wie wenn wir Fleisch für den menschlichen Verzehr auftauen: Das Tauwasser sollte man besser entsorgen.

Lebendfutter

Beim Lebendfutter gehören die weißen Mückenlarven zu den absoluten Klassikern und sind in so gut wie jedem Laden erhältlich, der Lebendfutter anbietet. Sie halten sich über längere Zeit im Kühlschrank, können aber auch in einen Eimer umgesetzt werden, um sie noch länger aufzubewahren. Mehr dazu im letzten Punkt dieses Artikels.

Getrocknete weiße Mückenlarven

Weiße Mückenlarven können außerdem auch gefriergetrocknet in Futtermischungen enthalten sein. Allerdings bevorzugen die meisten Fische die Larven lebend oder als Frostfutter.

Vorteile von weißen Mückenlarven

Während rote und schwarze Mückenlarven eher in organisch belasteten, nährstoffreichen Gewässern vorkommen, legen Büschelmücken ihre Eier lieber in sauberes Wasser. Deshalb kommt es nur sehr selten vor, dass es Probleme mit Keimbelastungen bei weißen Mückenlarven gibt.

Überdies enthalten die Mückenlarven durch ihre räuberische Lebensweise eine sehr gute Proteinzusammensatzung für fleischfressende Fische. Außerdem regen sie die Fortpflanzung bei Fischen an.

Die Larven können Sauerstoff speichern und lang untergetaucht leben. Das macht sie als Lebendfutter besonders lange haltbar.

Nachteile von weißen Mückenlarven

Weiße Mückenlarven leben räuberisch. Sie eignen sich deshalb nicht als Futter für Aquarien, in denen sie nicht sofort von größeren Fischen gefressen werden, und in denen kleine Fische oder Garnelen leben. Dazu gehören junge Zwerggarnelen und auch sehr kleine Jungfische von eierlegenden Fischen sollen schon von weißen Mückenlarven erbeutet werden sein.

Ein anderer Nachteil: Die Larven sind in größeren Mengen manchmal nicht gut verträglich, vermutlich weil sie relativ fett- und proteinreich sind.

Wie jedes Futter sollte man also nicht ausschließlich weiße Mückenlarven und keine zu großen Mengen auf einmal verfüttern. Mehr dazu auch in unserem Ratgeber: Wie oft Fische füttern?

Für welche Aquarienbewohner eignen sich weiße Mückenlarven als Futter?

Weiße Mückenlarven eignen sich für alle Tiere, die fleischliche Kost mögen und deren Maul groß genug ist, um die Tiere auf einmal in den Mund zu bekommen. Das sind so gut wie alle ausgewachsenen Fische sowie Molche, Krallenfrösche, Zwergkrallenfrösche und viele andere Aquarienbewohner.

Garnelen sollten weiße Mückenlarven ausschließlich in Form von Frostfutter erhalten, da die lebenden Mückenlarven sich auf die Jagd nach Junggarnelen machen könnten.

Selbst sehr große Raubfische nehmen die lebenden Mückenlarven oft gerne an. Ihre zuckende Fortbewegung im Wasser regt den Jagdtrieb an, sodass sie zugleich auch eine gute Beschäftigung für die Fische bieten.

Tipps zur Fütterung von weißen Mückenlarven

Weiße Mückenlarven kann man Fischen häufiger geben, allerdings nicht in zu großen Mengen und im Wechsel mit anderem Futter. Dann sind sie jedoch sehr gesund und bei vielen Fischen auch überaus beliebt.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Frostfutter sollte man vorher auftauen und abspülen. Auch Lebendfutter gießt man über ein Sieb ab und gibt es ohne die Flüssigkeit ins Aquarium.

Weiße Mückenlarven (Lebendfutter) aufbewahren

Wer Lebendfutter nicht sofort verfüttert, kann es im Kühlschrank aufbewahren. Einige Aquarianer füllen es aber lieber um. Zum einen, da die weißen Mückenlarven so noch länger halten, zum anderen, da sich in den kleinen Tüten mit der Zeit der Kot der Mückenlarven und Keime anreichern. Allerdings muss man auch sagen: Im Kühlschrank sind Keimwachstum und Stoffwechsel der Tiere so weit gedrosselt, dass das eigentlich kein Problem darstellt.

Wer die Tiere umfüllen möchte, kann sie in ein größeres Glas geben und dieses im Kühlschrank aufbewahren. Bei Raumtemperatur werden die Mückenlarven aktiver und benötigen dann auch Futter. Da sie räuberisch leben, ist da nicht ganz einfach. Zudem verpuppen sie sich relativ schnell.

Was fressen weiße Mückenlarven?

Möchte man die Mückenlarven in einem Eimer oder größeren Gefäß aufbewahren und füttern, muss man ihnen kleines tierisches Futter bereitstellen, zum Beispiel Rädertiere, Wasserflöhe, Hüpferlinge und andere Kleinkrebse.

Allerdings ist es meist nicht praktikabel, wenn man sein Lebendfutter mit anderem gekauftem Lebendfutter füttern muss. Die Tiere halten sich auch sehr gut in den kleinen Beuteln im Kühlschrank.

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