Schwarze Mückenlarven als Futter im Aquarium: ein Ratgeber

schwarze Mückenlarven als Fischfutter

Wenn man uns fragt, welches Fischfutter definitiv unterschätzt wird und zu selten gefüttert wird, ist die Antwort klar: schwarze Mückenlarven! Sie werden von vielen Fischen gerne gefressen, haben Top-Nährwerte und regen oft auch die Laichbereitschaft an.

Hier finden Sie alles, was Sie über schwarze Mückenlarven und die Fütterung im Aquarium wissen müssen.

Von welcher Mücke stammen schwarze Mückenlarven?

Schwarze Mückenlarven können Larven von verschiedenen Mückenarten sein, die alle zur Familie der Culicidae (Stechmücken, Gelsen) gehören. Bei allen Arten müssen die Weibchen Blut saugen, um Eier zu bilden.

Gezüchtet werden sie für den Verkauf in Tümpeln und Teichen, in denen sie sich von der Oberfläche abfischen lassen. Die meisten Stechmücken-Larven atmen nämlich ein sogenanntes Atemrohr (Siphon), das sich am Ende des Abdomens befindet. Die Larven hängen zum Atmen an der Wasseroberfläche, um Luft durch den Siphon aufzunehmen.

Bei Störung bewegen sie sich blitzschnell mit zuckenden Bewegungen tiefer ins Wasser. Geht man behutsam vor, können sie mit einem feinen Netz von der Oberfläche abgekeschert werden.

Schwarze Mückenlarven als Futter in der Aquaristik

In der Aquaristik werden schwarze Mückenlarven vor allem als Frostfutter angeboten. Wir erklären Ihnen hier auch, warum man sie kaum als Lebendfutter erhalten kann.

Schwarze Mückenlarven als Frostfutter

Bekannt sind die schwarzen Mückenlarven oft vor allem als Frostfutter. In praktischen Tafeln oder einzeln portionierten Würfeln lassen sie sich sehr einfach nutzen und sehr lange im Gefrierschrank aufbewahren.

Zum Verfüttern sollten Sie die Würfel am besten auftauen lassen und kurz abspülen. So können Sie sicher sein, dass mit dem Tauwasser keine Keime ins Aquarium gelangen.

Getrocknete Mückenlarven

Einige Fertigfutter enthalten getrocknete schwarze Mückenlarven. Sie können als ganzes (gefriergetrocknet) enthalten sein oder ein Bestandteil von Flockenfutter oder Pellets sein. Meist kommen hier jedoch eher andere Mückenlarven-Arten zum Einsatz, die sich in großen Anlagen einfacher züchten lassen, da sie keine Blutmahlzeit benötigen.

Gibt es schwarze Mückenlarven auch als Lebendfutter?

Wie oben beschrieben sind schwarze Mückenlarven die Larven von Stechmücken. Das Risiko, dass die Larven sich verpuppen und man sich Plagegeister ins Haus holt, geht niemand gern ein. Zumal es nicht zwingend einheimische Stechmücken sind, je nachdem wo die Zucht der Mückenlarven stattfindet.

Außerdem sind die schwarzen Mückenlarven weniger gut haltbar, wenn sie wie weiße Mückenlarven oder rote Mückenlarven in Beutel verpackt und gekühlt werden. Dadurch gibt es die Mücken kaum als Lebendfutter im Handel (oder nie? Wir haben noch keine entdeckt, es soll aber hin und wieder tatsächlich welche geben).

Kann man schwarze Mückenlarven selber züchten?

In der heimischen Regentonne oder einem Eimer können Stechmücken-Larven werden, indem man wartet, bis genug Mückenlarven vorhanden sind, und dann mit einem Kescher durchgeht.

Da die Mücken Gewässer bevorzugen, das organische Verunreinigungen enthält, darf das Wasser ruhig eine Weile stehen. Oft hilft es, eine Handvoll welkes Laub hineinzugeben.

Unser Tipp:

  • Behälter immer mit Ausstiegsmöglichkeit versehen, damit keine Vögel oder andere Tiere darin ertrinken können!
  • Larven nach dem Keschern abspülen, da die „Zucht“ am besten funktioniert, wenn das Wasser nicht zu sauber ist
  • Häufig keschern. Sonst hat man eine Stechmücken-Zucht statt Mückenlarven-Zucht 🙂
  • Stechmücken legen ihre Eier in sogenannten Schiffchen ab. Entdeckt man solche Eier, kann man sie auch direkt ins Aquarium überführen. So können zum Beispiel Jungfische über mehrere Tage hinweg immer die schlüpfenden, sehr kleinen Mückenlarven erbeuten.

Vorteile von schwarzen Mückenlarven als Futter im Aquarium

Warum sind wir Fans von schwarzen Mückenlarven? Das hat mehrere Gründe:

  • Top-Nährwerte: Die schwarzen Mückenlarven enthalten reichlich Protein und haben eine ausgewogene Zusammensetzung, mit der richtigen Menge an Fett, Ballaststoffen und Mineralstoffen.
  • Schwarze Mückenlarven fördern die Laichbereitschaft: Aus Erfahrung können wir sagen, dass Fische, die man einige Tage mit schwarzen Mückenlarven gefüttert hat, oft direkt danach balzen und laichen. Ideal sind die kleinen Mückenlarven auch als Futter, bevor man Fische mit anderen Mitteln zum Ablaichen anregt (Umsetzen in eine Ablaich-Aquarium, Temperatur- oder Wasserhärte-Wechsel usw.)
  • Natürliches Futter: In der Natur gehören die Larven von Stechmücken zur gängigen Beute fast aller Süßwasserfische, die aus stehenden Gewässern stammen
  • Kleine Größe: Durch die kleine Größe sind die Mückenlarven auch ideal geeignet, wenn man Fische mit sehr kleinem Maul hält (einige Schwarmfische und „Mini-Fische“) oder wenn man Jungfische aufziehen möchte.

Nachteile von schwarzen Mückenlarven im Aquarium

Die schwarzen Mückenlarven haben aber auch Nachteile:

  • Fett- und proteinreich (nicht als Alleinfutter): Wie immer gilt, dass Abwechslung wichtig ist. Bei alleiniger Fütterung von so nährreichem Futter wie schwarzen Mückenlarven können Fische verfetten. Generell sollte man Fische aber abwechslungsreich, nicht zu oft und nicht zu viel füttern. Mehr dazu auch in unserem Ratgeber: Wie oft Fische füttern?
  • Klein: Nicht alle Fische nehmen so kleines Futter an. Einige größere Fische ignorieren schwarze Mückenlarven deshalb. Das muss man von Fall zu Fall ausprobieren.
  • Nicht als Lebendfutter käuflich zu erwerben: Einige Fische fressen kein Frostfutter, sodass für sie unter den Mückenlarven nur die weiße und rote Variante kommerziell erhältlich ist.

Für welche Fische eignen sich schwarze Mückenlarven als Futter?

Fasst man die Vorteile und Nachteile der schwarzen Mückenlarven zusammen, kann man sie am besten für folgende Fische und andere Tierarten nutzen:

  • Kleinere Fischarten oder große Fische, die gern kleines Futter erbeuten
  • Jungfische
  • Fische, die zum Laichen angeregt werden sollen
  • Zwergkrallenfrösche
  • Garnelen (wenn diese Gelegentlich tierische Proteine erhalten sollen)

Schwarze Mückenlarven sinken langsam. Sie eignen sich deshalb für Fische, die im Wasser schwebendes Futter erbeuten. Werden sie von flinken Schwarmfischen nicht vorher erbeutet, sinken sie zu Boden, sodass sie sich in dem Fall auch für Bodenfische wie Welse oder Dornaugen eignen.

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